Mädchen aus Angola erfolgreich im Klinikum Dissen operiert
Hüpfen, Springen und Toben. All das, was für gesunde Kinder selbstverständlich ist und großen Spaß macht, war bis vor vier Wochen für ein junges Mädchen aus Angola unvorstellbar.
Percide ist elf Jahre alt und kommt aus Süd-West-Afrika. Sie stammt aus Angola, aus der Provinz Luanda, einer krisengeschüttelte Region, vom Bürgerkrieg geprägt. Vor vier Jahren wurde Percide angeschossen und erlitt eine Durchschussverletzung am Oberschenkel. Eine vor Ort durchgeführte Notoperation brachte nicht den gewünschten Erfolg – die Wunde entzündete sich und von dem Zeitpunkt an war das Leben der kleinen Angolanerin von Schmerzen geprägt. Normales Gehen oder gar Springen und Toben war völlig undenkbar. Nach einem langen Leidensweg gelangte Percide vor einigen Wochen über die Organisation „Friedensdorf International“ in Oberhausen nach Deutschland.
Seit über 40 Jahren setzt sich „Friedensdorf International“ mit medizinischer Einzelfallhilfe für kranke und verletzte Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten ein. Der Verein beschafft Visa für die kleinen Patienten, kümmert sich um die Aufenthaltserlaubnis und stellt den Kontakt zu den Kliniken her (Weitere Informationen im Internet unter www.friedensdorf .de). Vor vier Wochen, am 8. Juli, wurde Percide nun im Klinikum Osnabrücker Land Dissen in der chirurgischen Abteilung unter Chefarzt Dr. Reinhard Naundorf erfolgreich von Dr. Heiner Ehrenbrink im Rahmen des Freibettenfonds operiert.
Im Freibettenfonds sind Ärzte, Pflegepersonal und medizinische Einrichtungen ehrenamtlich organisiert, welche unentgeltlich in ihrer Freizeit medizinische Hilfe leisten. „Die Operation von Percides Oberschenkel ist sehr gut verlaufen, alles entzündete Gewebe konnte entfernt werden und die Heilung verläuft jetzt vier Wochen nach der OP sehr gut“, so der Orthopäde Heiner Ehrenbrink, „Das Bein ist wieder voll belastbar.“ Wie zur Bestätigung läuft Percide geschickt und zügig mit Hilfe von Unterarmstützen durch den Krankenhausflur zum Fototermin. Leichte Schmerzen hat sie noch, aber das sei völlig im Rahmen, so Heiner Ehrenbrink. Die Nachbetreuung übernehmen Dr. Reinhard Naundorf und sein Team gemeinsam mit Dr. Ehrenbrink und so steht Percides Heimreise nach Angola zu ihrer Familie im Oktober/November nichts im Wege. Bis dahin wird sie im Friedensdorf Oberhausen betreut und kommt ihrem Ziel, schmerzfrei Springen und Toben zu können, jeden Tag ein Stückchen näher! (Tho)